Interviews

Erklärung zu Interviews:

Bei nahezu jeder Bewerbung werden Sie sich im Laufe des Auswahlverfahrens einem Interview stellen müssen. In diesem Interview wird der Interviewer Ihre Persönlichkeit analysieren und so versuchen einzuschätzen, ob Sie den Anforderungen der freien Stelle entsprechen. Der Ablauf des Interviews ist anders wenn es durch einen Manager geführt wird als wenn ein Psychologe das Gespräch führt. Während eines normalen Bewerbungsgesprächs mit einem Mitarbeiter der Personalabteilung werden vor allem betriebsrelevante Fragen gestellt, während kaum psychologische Themen besprochen werden. Ein Psychologe hingegen wird versuchen, unauffällig einen Persönlichkeitstest mit Ihnen durchzuführen, um so eine Einschätzung Ihrer Persönlichkeit machen zu können. Es gibt verschiedene Herangehensweisen:

Zwei bekannte Arten von Interviews sind:

  • Strukturierte Interviews
  • Unstrukturierte Interviews

Strukturierte Interviews

Bei strukturierten Interviews werden jedem Bewerber jeweils dieselben Fragen gestellt, beispielsweise: „Weshalb sind Sie der richtige Mann/die richtige Frau für diesen Posten?“ oder „Weshalb haben Sie sich auf diese Stelle beworben?“. Manchmal werden Fragen so formuliert, dass der Bewerber dazu verführt wird eine Antwort zu geben, in der für die Stelle relevante Eigenschaften und Kompetenzen aufgezählt werden. Ein Beispiel wäre zum Beispiel eine Frage, in der Sie aufgefordert werden Ihr eigenes Handeln in einer bestimmten Situation zu beschreiben. Geht es zum Beispiel um eine Stelle im Vertrieb könnte eine Frage lauten: „Wie verhalten Sie sich einem Kunden gegenüber, der verärgert ist über eine lange Lieferzeit eines Produkts?“ oder „Wie verhalten Sie sich einem Kunden gegenüber, dessen Bestellung verloren gegangen ist?“

Unstrukturierte Interviews

Ein unstrukturiertes Interview ähnelt häufig einem herkömmlichen Gespräch: der Interviewer folgt (im Gegensatz zu strukturierten Interviews) keinem besonderen (Standard)muster.

Vorbereitung Interview

Üblicherweise werden Sie sich einem strukturierten Interview stellen müssen: der Grund dafür ist, dass es in einem strukturieren Interview einfacher ist, relevante Informationen in Hinblick auf die Eignung des Bewer- bers für die freie Stelle zu sammeln. Zudem ist ein strukturiertes Interview weniger subjektiv und weniger beeinflussbar durch äußere Umstände die den Interviewer daran hindern, eine objektive Entscheidung zu treffen.

Eine gute Vorbereitung ist überaus wichtig: Sie sollten sich Ihren eingeschickten Lebenslauf gut einprägen und sich auf alle möglichen Fragen vorbereiten. Sie sollten wissen in welchem Jahr Sie was gemacht haben und was Ihre jeweiligen Aufgaben waren. Manchmal werden Fragen gestellt die keine eindeutige Antwort haben: Diese dienen dazu, Ihre Persönlichkeit einzuschätzen.

Fragen zur Einschätzung Ihrer Persönlichkeit:

  • Nennen Sie eine Situation in der Sie während der Arbeit verärgert waren.
  • Auf welchen Erfolg sind sie stolz, und weshalb?
  • Wie stressresistent sind Sie? Nennen Sie ein Beispiel.
  • Was machen Sie, wenn ein Kollege etwas tut, mit dem Sie überhaupt nicht einverstanden sind?
  • Nennen Sie bitte einige gute und einige schlechte Verhaltensweisen.
  • Weshalb denken Sie, dass Sie für diese Stelle geeignet sind?

Sie sollten sich außerdem vorbereiten auf Fragen zu Ihrer Berufserfahrung:

  • Haben Sie Erfahrung in Gruppenarbeit? Welche Rolle hatten Sie innerhalb dieser Gruppe?
  • Was haben Sie gelernt bei Ihren früheren Stellen?
  • Weshalb sind Sie auf der Suche nach einem neuen Job?

Selbstverständlich dürfen Sie selbst auch Fragen stellen:

  • Wie ist das Betriebsklima?
  • Welche Möglichkeiten zur Fortbildung bieten Sie?
  • Führen Sie Bewertungsgespräche mit Mitarbeitern?

Auf diese Fragen sollten Sie im Bewerbungsgespräch überzeugend reagieren können.

Außerdem sollten Sie sich gut auf den Inhalt der Jobbeschreibung und den Hintergrund der Organisation vorbereiten, in der Sie möglicherweise arbeiten werden, um ihre Chancen während des Bewerbungsgespräches zu vergrößern.

Fragen über die Stelle:

  • Weshalb haben Sie sich für diesen Betrieb entschieden?
  • Welche Merkmale dieser Stelle sagen Ihnen zu, und weshalb? Haben Sie Erfahrung in diesem Aufgabenfeld? Falls dies der Fall ist, könnten Sie bitte einige Beispiele nennen?

STAR Methode:

Um Ihre Informationen so konkret wie möglich zu präsentieren können Sie die STAR-Methode nutzen. Dieses Modell kann Ihnen helfen, alle wichtigen Punkte zu erwähnen. STAR steht für:

  • Situation: Wie war die Situation? Wie waren die Umstände?
  • Aufgabe (Task): Was war Ihre Aufgabe in dieser Situation?
  • Handlung (Action): Was haben Sie in dieser konkreten Situation gesagt oder getan?
  • Ergebnis (Result): Welche Folgen hatte Ihr Handeln?

Tipps für ein erfolgreiches Jobinterview:

  • Nehmen Sie einen Notizblock sowie eine Kopie Ihres Lebenslaufs und Ihres Bewerbungsschreibens mit: Der potentielle Arbeitgeber könnte über beides Fragen stellen und Sie sollten sich daher gut auskennen mit Ihren Unterlagen.
  • Gehen Sie im Kopf mögliche Situationen durch die im Interview besprochen werden könnten, beispielsweise Situationen in denen Sie sich in der Stelle wiederfinden könnten.
  • Machen Sie sich ein Bild des Betriebs: Möglicherweise finden Sie Information zu den Personen, denen Sie im Interview begegnen.
  • Sorgen Sie für einen guten ersten Eindruck: Sie sollten sich dem Kleidungsstil des Unternehmens entsprechend kleiden.
  • Machen Sie eine Liste mit relevanten Kompetenzen die Sie für wichtig halten für die Stelle auf die Sie sich bewerben (häufig finden Sie diese im Stellenangebot).
  • Notieren Sie einige Fragen die Sie selbst stellen möchten im Gespräch. Sie könnten zum Beispiel nach Unklarheiten hinsichtlich der freien Stelle fragen.
  • Seien Sie selbstbewusst, und vergessen Sie nicht: Sie können sich unmöglich auf alle Fragen vorbereiten.
  • Seien Sie pünktlich, begrüßen Sie die Interviewer mit einem kräftigen Handschlag und achten Sie darauf, Augenkontakt zu allen Gesprächspartnern zu halten.
  • Sie sollten fragen, wann Sie eine Entscheidung erwarten können.
  • Achten Sie auf non-verbale Kommunikation: Sie sollten stets Augenkontakt halten und lächeln.